Stefan Hoess im Interview
„Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft“
Der gemeinschaftliche Gedanke trägt das Ehrenamt, weiß der ehemalige Ottersweierer Feuerwehrkommandant, Stefan Höß. Nach vielen Jahren Ehrenamt kommt er zu einer Feststellung, die paradox erscheint: „Je besser es uns geht, desto egoistischer sind wir.“ Im Umkehrschluss bedeutet dies für Stefan Höß, dass Individualismus, das Ich-Denken nicht nur die Gesellschaft, also das Dorfleben gefährdet, sondern auch schädlich für den Wohlstand ist. Denn jede nette Geste, jedes Lächeln, jeder helfende Handgriff, und jede menschliche Zuwendung müsste teuer bezahlt werden. „Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft“, sagt Stefan Höß
Als Jugendlicher ist Stefan Höß der Feuerwehr einst beigetreten. Auch wenn er rückblickend weiß, dass Erwachsene andere Beweggründe haben, den Floriansjüngern beizutreten, muss der Reiz des Gemeinschaftlichen, mit anderen Jugendlichen gemeinsam die Zeit zu verbringen, ihn angelockt haben. In der Feuerwehr ist er groß geworden und in sein späteres Amt als Kommandant beider Wehren, aus der Kerngemeinde und Unzhurst, hineingewachsen. Er hat Verantwortung übernommen.
Durch seine eigene Erfahrung und durch seine Fähigkeit, notwendige Maßnahmen vorausschauend in die Zukunft zu denken, ist es ihm vor rund zehn Jahren gelungen, den Nachwuchs für das Ehrenamt zu begeistern. Er begann die Arbeit der Feuerwehr öffentlichkeitswirksam zu zeigen. Das war das erste Mal in der Ottersweierer Feuerwehrgeschichte. Von da an hielt die Feuerwehr ihre alljährlichen Übungen vor den Augen der Öffentlichkeit ab.
Seiner Meinung nach arbeitet die Feuerwehr zu sehr im Verborgenen, was durchaus in der Natur der Sache liegt. Wasser abpumpen bei Starkregen, Rauchentwicklung bekämpfen oder Menschen aus brenzligen, bisweilen lebensgefährlichen Situationen retten – oft müssen die Feuerwehrleute nachts ausrücken und verzichten wegen der Nachtruhe auf das Martinshornsignal. Jedenfalls konnte Stefan Höß durch diese Maßnahmen den Personalbestand bei der freiwilligen Feuerwehr auf Jahre hinaus sichern.
Hier geht’s zum Interview:
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